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19.01.2022 therapie LEIPZIG

Verkammerung: Das Für und Wider aus internationaler Sicht

In vielen Ländern Europas, so auch in Deutschland, wird schon seit mehreren Jahren eine mögliche Verkammerung der Therapieberufe diskutiert. Diese ist aber keineswegs unumstritten: Bürokratische Hürde oder Interessensvertretung zur Selbstbestimmung einer Berufsgruppe? Das verrät der Weltverband der Physiotherapie und lädt zum internationalen Austausch ein.

Zu den wohl prominentesten Argumenten der Befürworter von Therapeutenkammern zählen die Selbstbestimmung sowie die Vertretung berufspolitischer Interessen nach außen. Auf die Gesundheitspolitik können aktuell nur die Berufsverbände Einfluss nehmen. Deren Einfluss ist allerdings begrenzt, denn nur eine Berufskammer kann demokratisch legitimierte Entscheidungen für einen kompletten Berufsstand fällen. Bedingt durch die Rechtsform „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ erhält eine Kammer mehr Gehör in der Politik. Damit einhergehend könnten zudem auch Wertigkeit und Prestige der Berufsstände steigen.

Kritiker warnen hingegen vor der Bürokratie und den zusätzlichen Kosten, die mit einer Pflichtmitgliedschaft einhergehen. Diese wiederum könnten zur Ausdünnung und Schwächung der Berufsverbände führen. Auch seien längst nicht alle Probleme durch eine Umorganisation lösbar. Eines der Hauptprobleme – die geringe Vergütung – aber auch der Fachkräftemangel bestehen weiterhin. Doch wie steht es um die Verkammerung auf internationaler Ebene?

Internationale Diskussion

Über eine Bandbreite komplexer Fragen zum Thema „Verkammerung“ und die möglichen Konsequenzen für das Berufsbild debattieren internationale Interessensvertreter der Physiotherapie auf der therapie LEIPZIG. Zu Gast sind unter anderem Birgit Mueller-Winkler, Senior professional adviser bei World Physiotherapy, Constance Schlegl, die Präsidentin von Physio Austria, Weronika Krzepkowska, Mitglied des Polish Chamber of Physiotherapists, Frau Hanne-Behnke, Bundesvorsitzende von Physio Deutschland sowie Ute Repschläger, Vorsitzende des Bundesverbandes selbständiger Physiotherapeuten – IFK e.V.

Gemeinsam mit World Physiotherapy, einem globalen Gremium von 125 Physiotherapie-Mitgliedsorganisationen, die weltweit mehr als 685.000 Physiotherapeuten vertreten, wird der Blick über den Tellerrand gewagt und die Verkammerung aus internationaler Sicht beleuchtet.

Ziel der Diskussion ist es, einen konstruktiven Erfahrungsaustausch zum Thema zu ermöglichen, Stärken und Schwächen einer Verkammerung aufzudecken und sich den Fragen des Publikums zu stellen.

Die Podiumsdiskussion „Therapeutenkammer – ein internationaler Erfahrungsaustausch“ wird am Samstag, den 26. März 2022 von 13:00 bis 14:00 stattfinden.

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