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Ergotherapie: Gruppentraining für Jugendliche – nicht nur mit ADHS
Die Pubertät ist ein schwieriges Alter, um Jugendliche – mit und ohne AD(H)S – zu erreichen und sie in ihren Schwierigkeiten zu unterstützen. Wie kann dies dennoch gelingen? Was können wir Ihnen anbieten, damit sie motiviert und in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt werden? Das erklärt Doris Reveland, Kinder und Jugendlichenpsychotherapeutin aus Hamburg.
Jugendliche mit AD(H)S sind in erster Linie Teenager in ihrem Streben nach Selbstständigkeit, ihrem Wunsch ernst- und angenommen zu werden, ihrem Informationsbedürfnis, dem Stellenwert der Peergroup, der Experimentierfreudigkeit und dem Bedürfnis nach einem ausgewogenen Verhältnis von seriösem Arbeiten und Spaß. Gleichzeitig scheitern sie häufig an der eigenen Plan- und Motivationslosigkeit und stoßen durch ihre spezifischen Schwierigkeiten wie zum Beispiel ihr geringes Konzentrationsvermögen und ihre Impulsivität schneller an Grenzen. Hinzu kommt nicht selten eine tief verankerte Misserfolgserwartung, die aus jahrelangen Frustrationserfahrungen gewachsen ist.
In der Interaktion mit den Eltern eskaliert es häufig, insbesondere wenn es um schulische Belange geht. Mütter und Väter reagieren ratlos oder unangemessen und suchen sich professionelle Unterstützung.
In diesem Spannungsfeld setzt Doris Reveland mit ihrem Konzept „Tricky Teens“ an. Es basiert auf einem systemischen, ressourcen- und lösungsorientierten Ansatz und beinhaltet viele kreative Methoden, die Jugendliche sowohl im Einzelkontakt als auch in der Gruppe ansprechen. Im Rahmen der Seminarreihe „learning to go“ des vml – verlag modernes lernen – auf dem Kongress der therapie LEIPZIG gibt sie einen praxisnahen Einblick in ihr Konzept. Das Konzept soll den Jugendlichen helfen, ihre eigenen Stärken zu entdecken und diese für sich zu nutzen. Ansetzend an den Erfahrungen und Problemsituationen und unter Betrachtung der Lebenssituation der Jugendlichen werden gemeinsam Lösungen erarbeitet.
Mehr zu „learning to go”
Die dreitägige Seminarreihe „learning to go“ des vml findet erstmals zur therapie LEIPZIG statt und ermöglicht Ergo-, Physio- und Sporttherapeuten sowie Logopäden, Sportwissenschaftlern und Trainern eine zertifizierte Fortbildung.
Die insgesamt sechs Vorträge fokussieren sich auf die Themen „Ergotherapeutische Befunderhebung anhand des Canadian Practice Process Framework (CPPF) und Erarbeitung von SMART-Zielen“, „Mit Demenz erkrankten Menschen in Bewegung kommen“, „Ergotherapie individualisiert gestalten“ und „Professionelle Arbeitsplatzakquisition mit der IN-KONTAKT-Methode“.