Wearables, d. h. kompakte Minicomputer, die direkt am Körper getragen werden und über verschiedenste elektronische Sensoren verfügen, sind aus dem Sportalltag nicht mehr weg-zudenken. So erfassen Smartwatches während des Trainings und Wettkampfes umfangreiche Bewegungs- und Aktivitätsdaten, die von der geschwommenen Strecke, über die aktuelle Laufgeschwindigkeit bis hin zum Höhenprofil der gefahrenen Mountainbikestrecke reichen. Darüber hinaus versorgen die Wearables Sportler, Trainer und Sportmediziner zum Teil über den gesamten Tagesverlauf mit wichtigen Vitaldaten, wie beispielsweise der aktuellen und der durchschnittlichen Herzfrequenz, den täglichen Aktivitätsminuten oder der metabolischem Wo-chenbilanz. Einige Sportuhren sind mittlerweile sogar in der Lage, kritische kardiologische Zu-stände wie etwa Vorhofflimmern präzise zu erkennen und den Nutzer sowie Angehörige ent-sprechend zu warnen. Andere Uhren erstellen mithilfe künstlicher Intelligenz und den erfass-ten Trainings- und Aktivitätsdaten sogar täglich individualisierte Trainingspläne und geben Hinweise zur Schlafoptimierung oder dem zyklusbasierten Training. Verständlicherweise kommt den Wearables infolgedessen heutzutage eine zentrale Rolle in der sportwissenschaft-lichen und sportmedizinischen Betreuung von Athleten zu, obgleich die Genauigkeit der er-fassten Daten nicht nur von Uhr zu Uhr, sondern individuell auch von Sportler zu Sportler stark variiert. In meinem Vortrag präsentiere ich die Ergebnisse einer ausführlichen wissenschaftli-chen Überprüfung von 10 verschiedenen aktuellen Smartwatch-Modellen führender Hersteller und gehe dabei insbesondere auf die Reliabilität und Validität von optischer Herzfrequenzmes-sung, zurückgelegten Lauf- und Radfahrstrecke sowie der Schwimmstilerkennung ein. Im Er-gebnis zeigen sich in nahezu allen Bereichen teils erhebliche Unterschiede zwischen den Uh-ren, wobei insbesondere die sportmedizinisch essentielle Herzfrequenzmessung bei den meisten Uhrmodellen mangelhaft ausfällt. Insgesamt sollte die Genauigkeit der mit Wearables erhobenen Daten zunächst stets kritisch hinterfragt werden, bevor sie Eingang in die Trai-ningssteuerung und das Gesundheitsmanagement finden sollten. Kann die Zuverlässigkeit der durch sie erfassten Daten im Labor bzw. Feldtest jedoch objektiv bestätigt werden, liefern sie einen enormen Mehrwert für Athlet, Trainer und Sportarzt und sind für den modernen Leis-tungs- und Gesundheitssport dadurch praktisch unverzichtbar.