Chronische Herzinsuffizienz (RS-110)

Die Herzinsuffizienz (HI) ist ein schwerwiegendes klinisches Syndrom, das mit einer kostenintensiven medizinischen Versorgung und einer hohen Sterblichkeit verbunden ist. Die Häufigkeit stationärer Aufnahmen aufgrund einer HI nimmt seit geraumer Zeit kontinuierlich zu und legt einen Anstieg der Prävalenz in der Bevölkerung nahe.

Auch herzinsuffiziente Patienten mit höhergradiger systolischer linksventrikulärer Einschränkung (Ejektionsfraktion unter 35%) im NYHA-Stadium II-III, mit Herzschrittmacher/ICD/CRT oder zusätzlichem symptomatischen Vorhofflimmern können sicher und effektiv trainieren und profitieren davon in hohem Ausmaß. Basis ist ein individuell dosiertes, überwachtes, aerobes Ausdauertraining, z.B. das Fahrradergometertraining. Bei geringer Belastbarkeit ist die Intervallmethode evtl. der Dauermethode vorzuziehen. Sofern keine Kontraindikationen vorliegen, sollte ergänzend ein individuell dosiertes, überwachtes dynamisches Krafttraining durchgeführt werden. Dauer, Häufigkeit und Intensität des Trainings werden langsam gesteigert. Beweglichkeits- und Koordinationstraining ergänzen das Programm. Dabei werden Art und Schweregrad der Erkrankung berücksichtigt. Zusätzlich werden spezielle Atemübungen zur Kräftigung der Atemmuskulatur und Entspannungsübungen durchgeführt. Jeder Patient erhält ein individualisiertes Trainingsprotokoll mit Intensität, Form, Methode, Dauer, Häufigkeit und Zielformulierung. Weitere Einzeleinheiten zu den Trainingsmöglichkeiten und der Belastbarkeit des Patienten werden entsprechend vorgestellt.